Schweizer bei Anschlag in Ägypten getötet

ägypten

Unter den 22 Todesopfern der Anschlagserie im ägyptischen Badeort Dahab ist auch eine Person aus der Schweiz. 87 Menschen wurden verletzt, darunter 29 Ausländer.

«Die ägyptischen Behörden haben uns bestätigt, dass unter den Toten auch ein Schweizer Opfer zu beklagen ist», sagte Lars Knuchel, Sprecher des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA).

Insgesamt wurden bei der Terrorserie in dem ägyptischen Badeort Dahab nach Angaben des Gesundheitsministers Hatem al-Gabali 22 Menschen getötet und 87 weitere verletzt. Unter den Verletzten sind 29 Ausländer, darunter eine Person aus der Schweiz, zwei deutsche Touristen und ein Russe.

Al-Gabali sagte, alle Verletzten hätten inzwischen das Spital von Dahab verlassen. Sie seien entweder in andere Kliniken in Sharm al-Sheikh oder Kairo gebracht oder nach der Behandlung entlassen worden.

Anschläge von Selbstmordattentätern?

Die drei Bomben waren gestern am Abend binnen weniger Minuten auf einem Markt und vor zwei Restaurants explodiert. Augenzeugen sagten, es habe Chaos geherrscht; die Szenerie habe ausgesehen wie nach einem Massaker.

Noch bekannte sich niemand zu den Anschlägen. Von Seiten ägyptischer Behörden hiess es, dass der dreifache Anschlag die gleiche Handschrift trage wie die Anschläge in Sharm al-Sheikh vor neun Monaten und in Taba vor achtzehn Monaten.

Der Gouverneur von Südsinai, Mohamed Hani, sprach zwar von Selbstmordattentätern, doch der ägyptische Innenminister Habib el-Adli sagte, für solche Schlussfolgerungen sei es noch zu früh: Die Bomben seien mit Sprengstoff und Nägeln gebaut und mit Zeitzündern versehen gewesen, hiess es seitens der Behörden.

Bush und Chirac: Abscheulicher Terrorakt

Auch der französische Staatschef Jacques Chirac und US-Präsident George W. Bush verurteilten «den abscheulichen Terrorakt» am Roten Meer aufs Schärfste. Chirac sei über die Anschläge bestürzt, teilte sein Büro in Paris mit.

Bush bekräftigte, dass die USA im Kampf gegen den Terrorismus nicht nachgeben werden. «Ich versichere dem Feind: Wir werden in der Offensive bleiben. Wir werden nicht wanken.»

Bislang ein sicheres Reiseziel

Dahab ist ein vor allem bei Tauchern beliebter kleiner Badeort nordöstlich des bekannten Urlaubszentrums Sharm al-Sheikh. Neben Hotels gibt es hier auch zahlreiche preiswerte Feriencamps direkt am Meer. Der Ort galt bisher als sicheres Reiseziel.


Chronologie der Anschläge in Ägypten

Immer wieder nehmen Attentäter in Ägypten Touristen ins Visier. Eine Chronologie der schwersten Anschläge der vergangenen zehn Jahre:

1996
18. April: Bei einem Anschlag auf ein Hotel nahe den Pyramiden von Giseh werden 18 Griechen getötet und 14 weitere verletzt. Jamaa Islamija bekennt sich zu der Tat und erklärt, der Anschlag habe eigentlich «jüdischen Touristen» gegolten.

1997
18. September: Neun Deutsche und ein Ägypter sterben bei einem Anschlag auf einen Touristenbus vor einem Museum in Kairo.

17. November: Bei einem Überfall in der Nähe von Luxor werden 62 Menschen getötet, darunter 58 überwiegend aus der Schweiz und Japan stammende Touristen. Die Angreifer gehen mit Maschinengewehren und Messern auf die Urlauber los. Zu der Tat bekennt sich erneut die Gruppe Jamaa Islamija.

2004
7. Oktober: Bei drei Anschlägen auf ein Hotel und zwei Feriensiedlungen auf der Sinai-Halbinsel werden 34 Menschen getötet, die meisten von ihnen israelische Touristen. 105 Menschen werden verletzt.

2005
7. April: Zwei französische Touristen und ein US-Bürger werden getötet, als sich ein Selbstmordattentäter auf einem Touristenmarkt in der Kairoer Altstadt in die Luft sprengt.

23. Juli: Bei einer Anschlagserie werden in dem Badeort Sharm al-Sheikh 70 Menschen getötet.

2006
24. April: Eine Serie von Anschlägen erschüttert den Badeort Dahab.

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