Internet wird zum Business-Tool der KMU
Die Internet-Welle hat jetzt auch die helvetischen Klein- und Mittelunternehmen erreicht. Rund ein Drittel der 290 000 Unternehmen, die weniger als 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen, nutzen den globalen Daten-Highway. Und bis Ende Jahr werden es 65 Prozent sein. Zu diesem Schluss kommt jedenfalls die Task Force KMU des Bundes, welche zusammen mit der Universität Bern und dem Institut Link eine repräsentative Umfrage bei über 2000 KMU durchgeführt hat. Doch es sind nicht etwa die Kleinstbetriebe und Gewerbler, die das Internet für ihre Zwecke nutzen, sondern vor allem jene mit über 50 Mitarbeitern. Und Firmen, die exportieren, sind am aktivsten. Je lokaler sich dagegen die Betriebe betätigen, desto weniger halten sie vom Internet.
Der Grund der Zurückhaltung kleinerer Unternehmen sind vor allem die Kosten. «Die Nichtnutzer», so der Leiter der KMU Task Force, Philippe Jeanneret, «bekunden Mühe, sich die Mittel zur Nutzung des Internets in ihren Aktivitäten vorzustellen.» Im Herbst wird die Task Force KMU www.kmuinfo.ch einen Internet-Leitfaden für KMU herausgeben, um so die Hemmschwellen abzubauen. Damit liegt die Bundesstelle im Trend, denn bei den KMU zeichnet sich ein Internet-Boom ab. Wenn es nach ihnen geht, wie nach den bisherigen Ersteinsteigern, wird das Internet zum eigentlichen Business-Tool der KMU, über das Aufträge abgewickelt werden, Kontakte zu Geschäftspartnern geknüpft und Kunden gewonnen werden. Tatsache ist: Je länger eine Firma einen Internet-Anschluss hat und auch eine eigene Homepage, desto mehr nutzt sie den Daten-Highway für das Business. Was wiederum besagt, dass nur derjenige das Internet auch nutzbringend einsetzen kann, der die Möglichkeiten des Internets kennt. Eine Gelegenheit, sich direkt von Experten Informationen zu holen, bietet sich am dritten Internet-Symposium für KMU vom 25. August 1999 im Technopark Zürich.
Nachdem die Internet-Welle aus den USA endgültig auch in die Schweiz übergeschwappt ist, zeichnet sich hierzulande auch ein Aufschwung für die in Übersee so heissgeliebten Awards ab. Anfang Juni wurde der Swiss Economic Award auf der Kleinen Scheidegg im Berner Oberland an den Gründer und Manager Wolfgang A. Renner von der Zürcher Cytos Biotechnology vergeben (siehe auch bilanz 6/99 auf Seite 61). Im kommenden September wird der Titel Entrepreneur of the Year von Atag Ernst & Young in Zürich vergeben. Noch anmelden können sich Firmen für den Award der Swiss Automation Week, welche heuer erstmals einen mit 50 000 Franken dotierten Preis verleihen wird. Ausgezeichnet werden Unternehmen, welche dank dem Einsatz innovativer Automatisierungslösungen ihren Standort in der Schweiz aufbauen oder erneuern. Informationen: www.messebasel.ch/saw.
Bei all diesen Awards gilt es jene nicht zu vergessen, die seit zehn und mehr Jahren regelmässig Unternehmerinnen und Unternehmer auszeichnen oder Unternehmensgründern Startchancen geben. Letzteres macht die Solothurner De-Vigier-Stiftung, die vor Wochenfrist wiederum Ideenträger mit einem Startkapital von je 100 000 Franken ausstattete www.devigier.ch
Zu den Gewinnern eines Preises zählt zudem seit drei Wochen auch die Unternehmerin Helen Bucher von der Bucher Motorex, einem Frischölveredelungsunternehmen. Den Preis vergab das Champagner-Haus Veuve Cliquot.